Vom Spaziergang zum Nebenberuf – Meine Reise mit der Kamera

Wie ich zur Fotografie gekommen bin
Ein persönlicher Blick zurück und nach vorn

Manche Leidenschaften beginnen schon sehr früh. Beim Durchgehen alter Familienfotos vor ein paar Monaten habe ich Bilder gefunden, auf denen ich gerade mal laufen konnte und schon eine Kamera in der Hand hatte. Schon damals habe ich es geliebt, Fotos zu machen – mit einfachen Kameras, später auch mal mit dem Handy.
Es war natürlich nie besonders geplant, noch kein Hobby und noch lange nicht vorstellbar, dass es irgendwann mal professionell wird, was ich da tue. Aber so hatte ich schon früh ein Gespür für Bildkomposition, für Farben, Stimmungen und das Bedürfnis, Augenblicke festzuhalten. Vielleicht, weil ich schon immer etwas Kreatives gebraucht habe, Dinge sensibel wahrnehmen kann und ein Gespür für den richtigen Moment habe.

Nach meinem Studium der Sozialen Arbeit/Sozialpädagogik, einem Feld, das mir sehr am Herzen liegt, war es dann soweit: Ich habe mir mit erstem richtigen Einkommen meine erste „richtige“ Kamera gekauft – eine Nikon D5600. Damit hat sich etwas verändert. Ich erinnere mich noch genau, wie ich mit der Kamera durch Wälder gestreift bin, auf Reisen plötzlich langsamer geworden bin, bewusster geschaut habe. Die Fotografie war für mich wie ein neues Fenster zur Welt, das sich geöffnet hat. Ein Ruhepol, ein Ausgleich zum teilweise hektischen Alltag. Ich hatte nicht nur ein Werkzeug in der Hand, sondern ein Gefühl von Freiheit und Ausdruck. Und ich merkte: Das ist mehr als ein Hobby. Es ist ein Bedürfnis geworden.

Ich habe die Kamera zu Spaziergängen mitgenommen, zu Wanderungen in den Bergen, an stürmische Küsten und durch ruhige Täler. Im Urlaub war sie immer dabei – bis sie plötzlich kaputtging. Und da wurde mir erst richtig klar, wie sehr mir das Fotografieren fehlt, wenn es nicht mehr geht. Am ersten Tag des Urlaubs hat der Sensor sich verabschiedet. Keine Möglichkeit der Reparatur auf der Hippie-Insel La Gomera. bombastische Landschaften, wundervolle Moment und verdammt nochmal keine Kamera. Naja, musste halt das Handy für Fotos herhalten. Es war ein kleiner Einschnitt, aber einer, der mir gezeigt hat: Ich will das nicht mehr nur nebenbei machen.

Also habe ich mir – vor mittlerweile eineinhalb Jahren – eine neue Kamera gekauft. Eine Profikamera. Ein bewusster Schritt. Nicht nur, weil ich noch schönere Bilder machen wollte, sondern weil in mir langsam die Idee gereift war, mich auch nebenberuflich selbstständig zu machen. Die Fotografie hatte sich von einer stillen Begleiterin zu etwas entwickelt, das ich aktiv in mein Leben holen wollte.

Parallel dazu habe ich Anfang dieses Jahres meine Weiterbildung zum systemischen Berater abgeschlossen – ein Prozess, der mich intensiv begleitet und im Leben aus sehr vielen Blickwinkeln enorm bereichert hat. Mit dem Abschluss kam auch etwas anderes: mehr Raum. Mehr Klarheit. Und vor allem: mehr Zeit. Zeit, um mich nun endlich intensiver mit der Fotografie zu beschäftigen. Nicht als Insel des Ausgleichs im Alltag, sondern als bewusste Ergänzung. Als etwas, das mein Leben mit Sinn und Freude füllt.

Was mich an der Fotografie besonders begeistert, ist die Begegnung. Ich habe in meiner pädagogischen Arbeit viele berührende Begegnungen erlebt – ehrliche, intensive, bewegende Momente. Und ich glaube, dass Fotografie eine ganz eigene Form der Begegnung möglich macht. Es ist etwas Stilles, aber gleichzeitig etwas sehr Persönliches. Ob bei einem Porträtshooting, bei einem Spaziergang mit der Kamera oder beim Festhalten eines besonderen Moments – es entstehen Bilder, die bleiben. Die etwas zeigen, das vielleicht nur für einen kurzen Augenblick sichtbar war. Und genau das fasziniert mich.

Ich habe Lust auf diese Art der Begegnung. Auf echte Momente, auf Menschen, auf Licht, Landschaften, Augenblicke. Und ich freue mich darauf, sie mit euch zu teilen.

Die folgende Galerie zeigt eine Auswahl meiner ersten Bilder bis heute.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen